Die Blechtrommel
Die Danziger Trilogie
Die Blechtrommel ist ein Werk aus der Danziger Trilogie, welche nebenbei auch „Katz und Maus“ und „Hundejahre“ beinhaltet. Die drei Werke spielen in Danzig, jedes Werk in einer anderen Zeitspanne; "Blechtrommel" bis 1938, "Katz und Maus" während dem 2. Weltkrieg und "Hundejahre" nach dem Weltkrieg. In den drei Werken trifft man mehrmal auf die gleichen Schauplätze und ähnliche Personen. Außerdem schreibt jeder Ich-Erzähler aus den verschiedenen Werken mit dem ständigen Gefühl einer verdrängten Schuld. Auch gibt es verschiedene Textbezüge unter den Werken.
In allen Büchern trifft man auf sehr realitätstreue Detailbeschreibungen, allerdings beschreiben die Erzähler nur Dinge die sie selbst gerade beobachten. Alle 3 Bücher beinhalten manchmal sonderbar erscheinende Handlungsabläufe.
Die Romane sind zeitkritisch geschrieben und man trifft auf mehrere satirische Erzählmittel. Allgemein werden in den Werken Ideologien abgelehnt und sich für die Vergangenheit geschämt. Außerdem trifft man auf verschiedene Symbole, so wie die Trommel als Kommunikationsmittel und kindliche Unschuld steht!
Das wichtigste aber ist dass in den Werken der 2. Weltkrieg aufgearbeitet wird!
Inhaltszusammenfassung der Blechtrommel
In der Blechtrommel geht es um einen Jungen, Oskar Matzerath, der mit drei Jahren beschließt aufzuhören mit dem Wachsen. Er wächst in einer Familie auf, dessen Familienverhältnisse schwer durchschaubar sind. Oskar fällt mir drei Jahren eine Kellertreppe herunter und wächst ab da nicht mehr. Er hat zu seinem dritten Geburtstag eine Blechtrommel bekommen ohne die er nirgendwohin gehen möchte und die er niemals ablegen möchte. In der Schule scheitert er, weil er nicht sprechen will, sondern nur mit seiner Blechtrommel trommeln will. Eine weitere Gabe von Oskar besteht darin, dass er mit seiner Stimme Glas zersingen kann und das auch gezielt einsetzen kann. In der Schule zersingt er ein paar Fenster, weil ihm die Lehrerin die Trommel wegnehmen will. Daraufhin wird er von der Schule ausgeschlossen. Er wächst eng mit seiner Mutter auf, die ihn immer zum Einkaufen mitnimmt. Er bleibt einmal in der Woche in einem Spielzeugladen, wo der Besitzer auf ihn aufpasst, während die Mutter sich mit einem Liebhaber im Hotel trifft. Als Oskar von dem Liebhaber erfährt zersingt er in der ganzen Stadt die Scheiben des Theaters. Eine Zeit lang hat er Spaß daran abends leise die Scheiben von Läden zu zersingen und fein säuberlich ein Loch herein zu singen, sodass die Passanten, die vorbei gehen, nur zuzugreifen brauchen, um kostbare Dinge mitzunehmen.
Eines Tages trifft Oskar bei einem Zirkus einen genauso kleinen Menschen wie er selbst einer ist. Mit diesem freundet er sich an und der sagt ihm, dass er ihn eines Tages wieder sehen werde. Genauso ist es auch: Sie sehen sich Jahre später wieder. Beide sind sehr dankbar darüber und gehen ab nun gemeinsam auf die Bühne, um Geld zu verdienen. Oskar findet dabei auch eine Freundin in dem Zirkus, die auch so klein wie er ist. Es ist eine glückliche Zeit für Oskar. In seiner Familie stirbt sein Vater irgendwann und Oskar hat eine Beziehung zu der gleichen Frau, zu der auch der ehemalige Freund der Mutter eine Beziehung hat. Diese Frau bekommt ein Kind und es ist nicht klar, ob nun Oskar oder sein eventueller Vater der Vater von dem Kleinen ist.
Oskar fängt eine Steinmetzlehre an und baut vor allem an Grabsteinen herum. Ihm gefällt der Beruf sehr und er sieht sich lange Zeit nach nichts anderem um. Eines Tagen jedoch bekommt er das Angebot eine andere Arbeit zu ergreifen. Er nimmt sie gerne an und ist nun ein Model, das man zeichnet. Ihm gefällt auch diese Arbeit sehr und er fühlt sich wohl. Bei sich zu Hause ist er ausgezogen, hat aber vor seinem eventuellen Sohn zu seinem dritten Geburtstag auch eine Blechtrommel zu schenken. An seinem dritten Geburtstag kommt Oskar also in das Haus der Familie zurück und schenkt dem Kleinen eine Blechtrommel. Der Kleine freut sich, achtet aber nicht weiter auf die Trommel. Bei der Beerdigung des eventuellen Vater des Jungen wird Oscar ein Stein an den Kopf geworfen, er fällt ins Grab und sein Wachstum setzt wieder ein. Ab nun hat der Kleine keinen offiziellen Vater mehr und Oskar beschließt ab jetzt wieder zu wachsen, da er für die Familie sorgen muss. Dadurch, dass er so schnell wächst, wächst er etwas krumm und bekommt einen Buckel, sonst ist er aber genauso groß wie alle anderen geworden. Er sorgt ab jetzt für seine kleine Familie und gibt sich dabei große Mühe es richtig zu machen.
Analyse der Blechtrommel
Der Roman erzählt die Lebensbeichte des Gnoms Oskar Matzerath und stellt die Provokation des Bösen, die die unmenschlichen Zustände erkennbar machen soll, als Weltgericht dar. Oskar ist eine phantastische Kunstfigur der Auflehnung gegen die Zeit; Heldenwahl und –gestaltung, Beschränkung auf die Schilderung des Kleinbürgermilieus und von Kleinbürgertypen, sowie die Tendenz, die Welt aus dem "Gully" zu betrachten, bringen eine komische Verzerrung des Menschenbildes und demonstrieren damit eine Verstellung der Wirklichkeit.
Grass erklärt im 1. Kapitel: Es gibt kein Romanhelden mehr, weil es keine Individualitäten mehr gibt, weil die Individualität verlorengegangen ist.
Oskar beschließt, auf keinen Fall Politiker und schon gar nicht Kolonialwarenhändler zu werden und lieber klein zu bleiben. Diese Weigerung zu wachsen an seinem 3. Geburtstag ist gegen die Vorstellung von Größe und Heldenmaß d.h. gegenüber Herrscher und Mächtigen. Das magische Stimmphänomen Oskars zersingt Glasscheiben des Stadttheaters.
Er soll im Zirkus auftreten, wogegen er lieber mit seiner Trommel unter der Aufmarschbühne der Nazis sitzt und ihren Marschrhythmus mit seinem Walzertakt durcheinander-bringt; er fügt sich einfach nie in seine Kleinbürgerliche Welt. Mit diesem Phänomen kann er sich von dem Zugriff einer verständnislosen Welt schützen. Am Anfang des Nationalsozialismus 1933 hat sich kaum etwas im kleinbürgerlichen Alltag verändert; man hat Schwierigkeiten in ihn vervollständigt: das Jahr 1933 bedeutet für die Danziger Kleinbürger, dass die Zeit der Fackelzüge und Aufmärsche vor Tribünen began . . . sonst änderte sich nicht viel. Die Wohnzimmerausstattung der Familie Matzerath wird durch ein Hitlerporträt ergänzt. Die Masse der Mitläufer setzt keinen Widerstand gegenüber dem Nationalsozialismus, sie macht bedenkenlos mit; wie z.B. Oskars Vater Matzerath in der 'Kristallnacht' seine Finger und Gefühle über dem öffentlichen Feuer wärmt. Grass stellt den Nationalsozialismus als Sozialgeschichte des deutschen Kleinbürgertums durch individuelles Fehlverhalten dar. Das naive Erzählen Oskars dient kritischer Geschichtserhellung, die auch individuelle Schuld verständlich macht. Eine moralische Position zeigt der Roman nach dem Krieg. In Westdeutschland erzählt Oskar die Heraufbeschwörung der NS Vergangenheit, in die vielfache individuelle Schuld verwoben ist und eine Tabuverletzung in einer Gesellschaft darstellt, die das Vergangene vergessen und Schuld verleugnen will. Oskar, der sich erinnert und der Schuldfrage nicht ausweicht, wird zum Außenseiter. Er ist in die NS-Zeit auch schuldhaft verstrickt, da er den Tod seiner beiden Väter bewusst herbeigeführt hat. Oskar als Krüppel und Zwerg ist Symbol der barbarischen, das Menschliche zerstörenden NS-Regierung zu interpretieren. 1945 beginnt er, nach seinem Wunsch zu wachsen. Er bekommt aber nur einen Buckel, der ein Zeichen bis zur Gegenwart reichenden und nicht überwundenen schuldhaften Vergangenheit, in der Oskar verstrickt bleibt und deren Last er trägt. Die Trommel; an sich das Instrument für den Kriegsstart, dient zur Selbstvergewisserung und zum Überleben. Mit ihrer Hilfe erinnert er sich im Irrenhaus an die früheren Zeiten und ist Symbol für sein Protest gegen das bürgerliche Dasein. Die Blechtrommel wendet sich gegen den Gedächtnisschwund, der in den Zeiten des Adenauer-Staats zur Selbstverständlichkeit geworden ist, sowie gegen die eingefahrenen Muster der Vergangenheitsbewältigung. Wie auch dem Oskar vorgeworfen wird: Nichts ist vorbei, alles kommt wieder, Schuld, Sühne, abermals Schuld.
Oskar ist ein negative Held; ein Tabuzerstörer: Schwarze Messen und Umkehrung biblischer Bilder (z.B. der heiligen Maria) sind blasphemische Elemente; Szenen von ekelerregender Widerwärtigkeit bilden den schockierenden Gehalt des Romans, der chronologisch erzählt ist, auf moderne Darbietung verzichtet und in der Tradition des übermutigen Schelmenromans steht.
Oskar zeigt im Irrenhaus die utopische Hoffnung, seine Geburt, die er als Ausstoßung empfindet, rückgängig zu machen. Oskar konkretisiert das in den Röcken der Großmutter: die Rückkehr dorthin, wo alles began, wäre das Ende der Zeit, die Aufhebung aller Gegensätze, Anfang einer paradiesischen Ewigkeit.
Grass erklärt im 1. Kapitel: Es gibt kein Romanhelden mehr, weil es keine Individualitäten mehr gibt, weil die Individualität verlorengegangen ist.
Oskar beschließt, auf keinen Fall Politiker und schon gar nicht Kolonialwarenhändler zu werden und lieber klein zu bleiben. Diese Weigerung zu wachsen an seinem 3. Geburtstag ist gegen die Vorstellung von Größe und Heldenmaß d.h. gegenüber Herrscher und Mächtigen. Das magische Stimmphänomen Oskars zersingt Glasscheiben des Stadttheaters.
Er soll im Zirkus auftreten, wogegen er lieber mit seiner Trommel unter der Aufmarschbühne der Nazis sitzt und ihren Marschrhythmus mit seinem Walzertakt durcheinander-bringt; er fügt sich einfach nie in seine Kleinbürgerliche Welt. Mit diesem Phänomen kann er sich von dem Zugriff einer verständnislosen Welt schützen. Am Anfang des Nationalsozialismus 1933 hat sich kaum etwas im kleinbürgerlichen Alltag verändert; man hat Schwierigkeiten in ihn vervollständigt: das Jahr 1933 bedeutet für die Danziger Kleinbürger, dass die Zeit der Fackelzüge und Aufmärsche vor Tribünen began . . . sonst änderte sich nicht viel. Die Wohnzimmerausstattung der Familie Matzerath wird durch ein Hitlerporträt ergänzt. Die Masse der Mitläufer setzt keinen Widerstand gegenüber dem Nationalsozialismus, sie macht bedenkenlos mit; wie z.B. Oskars Vater Matzerath in der 'Kristallnacht' seine Finger und Gefühle über dem öffentlichen Feuer wärmt. Grass stellt den Nationalsozialismus als Sozialgeschichte des deutschen Kleinbürgertums durch individuelles Fehlverhalten dar. Das naive Erzählen Oskars dient kritischer Geschichtserhellung, die auch individuelle Schuld verständlich macht. Eine moralische Position zeigt der Roman nach dem Krieg. In Westdeutschland erzählt Oskar die Heraufbeschwörung der NS Vergangenheit, in die vielfache individuelle Schuld verwoben ist und eine Tabuverletzung in einer Gesellschaft darstellt, die das Vergangene vergessen und Schuld verleugnen will. Oskar, der sich erinnert und der Schuldfrage nicht ausweicht, wird zum Außenseiter. Er ist in die NS-Zeit auch schuldhaft verstrickt, da er den Tod seiner beiden Väter bewusst herbeigeführt hat. Oskar als Krüppel und Zwerg ist Symbol der barbarischen, das Menschliche zerstörenden NS-Regierung zu interpretieren. 1945 beginnt er, nach seinem Wunsch zu wachsen. Er bekommt aber nur einen Buckel, der ein Zeichen bis zur Gegenwart reichenden und nicht überwundenen schuldhaften Vergangenheit, in der Oskar verstrickt bleibt und deren Last er trägt. Die Trommel; an sich das Instrument für den Kriegsstart, dient zur Selbstvergewisserung und zum Überleben. Mit ihrer Hilfe erinnert er sich im Irrenhaus an die früheren Zeiten und ist Symbol für sein Protest gegen das bürgerliche Dasein. Die Blechtrommel wendet sich gegen den Gedächtnisschwund, der in den Zeiten des Adenauer-Staats zur Selbstverständlichkeit geworden ist, sowie gegen die eingefahrenen Muster der Vergangenheitsbewältigung. Wie auch dem Oskar vorgeworfen wird: Nichts ist vorbei, alles kommt wieder, Schuld, Sühne, abermals Schuld.
Oskar ist ein negative Held; ein Tabuzerstörer: Schwarze Messen und Umkehrung biblischer Bilder (z.B. der heiligen Maria) sind blasphemische Elemente; Szenen von ekelerregender Widerwärtigkeit bilden den schockierenden Gehalt des Romans, der chronologisch erzählt ist, auf moderne Darbietung verzichtet und in der Tradition des übermutigen Schelmenromans steht.
Oskar zeigt im Irrenhaus die utopische Hoffnung, seine Geburt, die er als Ausstoßung empfindet, rückgängig zu machen. Oskar konkretisiert das in den Röcken der Großmutter: die Rückkehr dorthin, wo alles began, wäre das Ende der Zeit, die Aufhebung aller Gegensätze, Anfang einer paradiesischen Ewigkeit.